Spielerisch in die Bauchlage! Wie du dein Baby unterstützen kannst

Auf dem Bauch zu liegen, ermöglicht deinem Baby, die Welt aus einem völlig neuen Blickwinkel zu betrachten. Es ist eine spannende Zeit für dich und deinen Liebling.

Für einen gesunden und sicheren Schlaf sollte dein Baby auf dem Rücken liegen. Wenn es jedoch wach ist und du dabei bist, kannst du mit deinem Baby spielerisch die Bauchlage trainieren.

Die Bauchlage: ein wichtiger Entwicklungsschritt

Denn die Bauchlage ist ein wichtiger Schritt für die körperliche Entwicklung deines Babys. In dieser Lage erlernt es im Laufe der Zeit, den Kopf zu heben und zu drehen. Dadurch trainiert es seine Nacken und Schultermuskulatur und erlangt darüber die sogenannte Kopfkontrolle. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um später sitzen, krabbeln und laufen zu können.

Verbringt ein Baby zu viel Zeit auf dem Rücken und/oder bewegt es sich dabei wenig oder kaum, kann es zu Verformungen des Schädels kommen (z. B. Abflachung des Hinterkopfes und/oder Schädelasymmetrie). Lasse dich aber bitte davon nicht verrückt machen, denn früher oder später entdeckt so ziemlich jedes Baby die Liebe zur Bauchlage. Mit zunehmender Mobilität des Babys korrigieren sich somit viele Schädeldeformitäten von selbst. Sollte dies nicht der Fall oder der Schädel zu stark verformt sein, wird dein Kinderarzt entsprechende Schritte einleiten (z. B. Verordnung von Physiotherapie).

Ab wann genau dein Baby sich auf dem Bauch liegend wohlfühlt, ist von der individuellen Entwicklung abhängig. Ganz grob kann man aber feststellen:

  • Im 1.–2. Monat: Schon in den ersten Wochen kann dein Baby in Bauchlage den Kopf für kurze Zeit anheben und zur Seite drehen. Im 2. Monat hebt dein Baby seinen Kopf in der Bauchlage bereits für einige Sekunden so hoch an, dass das Kinn die Unterlage nicht mehr berührt.

  • Im 3.–4. Monat: Innerhalb dieser Monate können die meisten Babys ihren Kopf schon etwas länger aufrichten, wobei sie sich zunächst auf ihre Ellenbogen bzw. Unterarme und später auf die Hände stützen.

  • Im 7.–8. Monat: Nun schafft es dein Baby wahrscheinlich schon, sich über die Seite von der Rückenlage aus in die Bauchlage zu drehen und sich mit den Händen abzustützen.

Diese Zeitangaben sind jedoch nicht in Stein gemeißelt. Jedes Baby erreicht die sogenannten Meilensteine zu seiner ganz persönlichen Zeit. Die Fähigkeit, auf dem Bauch zu liegen und dabei den Kopf zu heben und zu drehen, wird während der Vorsorgeuntersuchungen von deinem Kinderarzt überprüft.

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*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Wie du dein Baby in der Bauchlage unterstützen kannst

Die Bauchlage ist also sehr wichtig für die motorische Entwicklung eines Kindes. Dein Baby eignet sich diese Fähigkeit von selbst an. Du kannst diesen Vorgang nicht beschleunigen, allerdings kannst du deinen kleinen Schatz dabei unterstützen und tagsüber immer mal wieder dazu motivieren, in der Bauchlage zu liegen – vorausgesetzt natürlich, du bist dabei und dein Baby fühlt sich in der Lage wohl.

Tipps

Wir haben hier einige Tipps für dich zusammengetragen, die dir dabei helfen, dein Kind nach und nach an diese Position zu gewöhnen:

  • Du kannst dein Baby bereits nach der Geburt ab und an auf deinem Schoß oder auf deiner Brust auf den Bauch legen. Achte jedoch darauf, dass du dabei, auch wenn es noch so verlockend erscheint, nicht versehentlich einschläfst. Denn dabei kann dein Baby verrutschen und unbemerkt in eine ungünstige und potenziell gefährliche Schlafposition geraten.

  • Wie lange dein Baby auf dem Bauch liegt, ist von seinem Alter abhängig. Je älter es wird, desto länger kann es in dieser Position bequem liegen. Zu Beginn sollten es nur wenige Minuten sein. Mit zunehmendem Alter kann man die Zeitintervalle langsam erhöhen. Bleibe jedoch in der Nähe deines Babys und beobachten es. Es wird sich bemerkbar machen, sobald ihm die Position zu anstrengend wird. Wenn es sich von selbst auf den Bauch und zurück auf den Rücken drehen kann, wird es die Dauer selbst bestimmen. Bis dahin solltest du dein Baby unterstützen und dann zurückdrehen, wenn du merkst, dass es müde oder quengelig wird.

  • Lege dich mit dem Rücken auf den Boden und platziere ein Kissen unter deinem Kopf. Lege anschließend dein Baby mit seinem Bauch auf deinen Oberkörper. Es wird sich (je nach Alter) mit seinen Armen hoch stützen, um dein Gesicht sehen zu können.

Spielideen

Beim Spielen auf dem Bauch macht das Trainieren dieser Lage aber erst so richtig Spaß:

  • Die Zeit mit deinem kleinen Schatz ist etwas ganz Besonderes. Genieße es in vollen Zügen und beschäftige dich viel mit deinem Baby. Dadurch wird nicht nur die Bindung zwischen dir und deinem Kind gestärkt, sondern auch die Wahrnehmung des Babys gefördert. Versuche, auch wenn dein Baby auf dem Bauch liegt, spielerisch seine Aufmerksamkeit zu erregen: etwa mit einem bunten Spielzeug, einem Stofftier oder einem weichen Kinderbuch für Babys.

  • Der beste und interessanteste Anreiz für dein Baby bist übrigens du selbst. Lege dich also gerne dazu.

  • Lege Bälle oder buntes Spielzeug vor dein Baby. Es wird versuchen, danach zu greifen und den Kopf dabei in die entsprechende Richtung zu drehen.

  • Lege dein Kleines mit dem Bauch über einen Gymnastikball und rolle es sanft hin und her. Halte aber dabei dein Kind immer gut fest.

Überfordere dein Baby allerdings nicht. Es ist ja noch so klein. Stelle ihm neue Dinge langsam vor und achte auf seine Reaktion.

So liegt dein Baby sicher in der Bauchlage

Lasse dich nicht von falschem Ehrgeiz treiben und denke dran: Du kannst den Prozess nicht beschleunigen. Was du allerdings tun solltest, ist ein sicheres Umfeld schaffen, damit sich dein Liebling frei und doch geschützt ausleben kann:

  • Untergrund: Bei einem Säugling macht das Gewicht des Kopfes ungefähr ein Drittel seines Gesamtkörpergewichtes aus. Hebt dein Schatz also seinen Kopf an, kann es leicht passieren, dass dieses enorme Gewicht ganz schnell wieder auf den Boden sinkt. Achte darauf, dass sich dein Baby nicht verletzen kann. Eine leicht gepolsterte Krabbeldecke kann dabei hilfreich sein, allerdings sollte sie nicht zu weich sein, um die Atemwege des Babys in der Bauchlage nicht zu behindern.

  • Aufsicht: Lasse dein Baby in dieser Position nicht allein. Gerade am Anfang kann es den Kopf noch nicht sicher und weit genug zur Seite drehen, was gefährlich werden könnte. Zum Beispiel, wenn dein Baby plötzlich spuckt. Es könnte im Erbrochenen liegen bleiben und würde so schlecht Luft bekommen.

  • Im Wachzustand: Daher ist es besonders wichtig, dass sich dein Kind immer nur im Wachzustand in der Bauchlage befindet.

Spätestens dann, wenn dein Baby sich von allein drehen kann und mobiler wird, solltest du die Umgebung kindgerecht absichern. Auch beim Wickeln auf der Wickelkommode solltest du deinen Schatz grundsätzlich nie aus den Augen lassen. Denn Stürze aus der Höhe (z. B. Wickelkommode oder Sofa) gehören in diesem Alter zu den häufigsten Unfallursachen.

Warum Babys auf dem Rücken schlafen sollten

In den Empfehlungen zur Prävention des plötzlichen Kindstods wird ganz klar dazu geraten, dass Babys auf dem Rücken schlafen sollten. Aber warum ist die Bauchlage als Schlafposition eigentlich gefährlich?

Auf dem Rücken liegend sind Mund und Nase deines Babys nicht verdeckt und der Brustkorb kann sich ohne Einschränkungen heben und senken. Deinem Baby ist es also möglich, ganz frei und uneingeschränkt zu atmen. Auch Speichel kann so leichter über die unten liegende Speiseröhre ablaufen. Darüber hinaus ist es gerade in der Erkältungszeit wichtig, dass dein Baby kräftig husten kann und gut Luft über die Nase bekommt – die Rückenlage ermöglicht dies. Lege dein Baby daher konsequent auf den Rücken, wenn du es ins Bett bringst. Dadurch kann es sich von Anfang an an diese Schlafposition gewöhnen.

Sobald sich dein Baby von selbst auf den Bauch drehen kann (ungefähr ab dem sechsten Lebensmonat), wird es dir nicht immer möglich sein, die Bauchlage deines Babys im Schlaf zu verhindern. Achte daher auf eine sichere Schlafumgebung.

Natürlich wäre auch dann die Rücklage noch die ideale Schlafposition, dennoch solltest du dein Baby, aus Angst, dass etwas passieren könnte, nachts nicht zu oft wieder auf den Rücken drehen. Schließlich ist ein gesunder und ungestörter Schlaf für die Entwicklung deines Babys ebenfalls wichtig!

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

Die Bauchlage gilt als Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod. Ab dem zehnten Monat beschränkt sich die Gefahr glücklicherweise auf wenige Einzelfälle. Sobald dein Baby in der Lage ist, sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen, wirst du es nachts nicht mehr vermeiden können, dass dein Baby sich im Schlaf auf den Bauch dreht. Dies ist kein Grund zur Panik. Allerdings solltest du die allgemeinen Empfehlungen zur sicheren Schlafumgebung deines Babys beachten.

Die Bauchlage eröffnet deinem Baby ganz neue Möglichkeiten. Gehe es spielerisch an und genieße zusammen diese ganz neue Erfahrung.

Zur Entstehung dieses Artikels: Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen, wie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dem deutschen Ärzteblatt oder den „Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien)”. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen finden Sie im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultieren Sie für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Ihren Arzt.

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