Ekzeme und trockene Haut bei Babys

Trockene Haut gehört zu den am weitesten verbreiteten Beschwerden. Menschen, die in trockenen Klimazonen leben oder bei denen das Problem in der Familie liegt, haben noch häufiger damit zu kämpfen. Aber nicht jede Hauttrockenheit ist ein Vorbote von Neurodermitis. In den ersten Wochen, wenn sich Babys Haut noch an die neue Umgebung anpassen muss, ist es normal, wenn die Haut etwas schuppt und sich trocken anfühlt.

Ekzeme - Die Fakten

Ekzeme sind nicht das Gleiche wie trockene Haut. Der häufigsten Ekzemform bei Babys, der sogenannten Neurodermitis oder Atopischen Dermatitis, liegt allerdings eine anlagebedingte Hauttrockenheit zugrunde. Diese erbliche Veranlagung tritt meistens bei Kindern auf, in deren Familien jemand Neurodermitis, Heuschnupfen, allergisches Asthma oder Nahrungsmittelallergien hat.

Wenn die Haut nicht genügend eigene Fette und Feuchthaltefaktoren bilden kann, wird sie nicht nur trocken, sondern auch sehr empfindlich und neigt zu Juckreiz. Durch verschiedene Auslöser, wie zum Beispiel Reibung durch raue Textilien, kalte Luft, oder hautreizende Substanzen, entzündet sie sich. Es entstehen rote, schuppende Stellen, manchmal auch Risse in der Haut und nässende Areale.

Bei etwa der Hälfte der Betroffenen zeigen sich die ersten Anzeichen schon im ersten Lebensjahr; nur bei wenigen Kindern treten die Ekzeme erst nach der Einschulung auf. Bei Babys sind vor allem das Gesicht und die Streckseiten der Arme und Beine betroffen.

Wenn die Kinder älter werden sieht man dann die typischen Beugenekzeme in den Knie- und Ellenbeugen.

Ekzeme können stark jucken – das Baby fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, reibt sich an der Unterlage und kratzt sich auf. Es schläft unruhig und wacht oft auf. Durch das Kratzen entstehen neue Ekzemherde – ein Teufelskreis. Außerdem ist eine kranke Haut kein guter Schutz. Keime und Allergene können leichter eindringen.

So kann es zu sekundären Infektionen mit Bakterien oder Viren und wahrscheinlich später auch zu Allergien kommen.

Ekzeme und trockene Haut bei Babys behandeln

Baden

Die wichtigste Behandlung (und zugleich die effektivste Maßnahme zur Vorbeugung) bei trockener Haut und Ekzemen ist es, dafür zu sorgen, dass die Hautfeuchtigkeit erhalten bleibt. Baden Sie Ihr Kind 2-3x pro Woche höchstens zehn Minuten in lauwarmem Wasser und tragen Sie direkt danach ein reichhaltiges Pflegeprodukt auf die noch feuchte Haut auf. Alternativ kann man etwas Ölbad zum Badewasser geben, das wirkt rückfettend; gut verträglich ist zum Beispiel Mandelöl. Längeres Baden trocknet die Haut eher aus und macht die Sache schlimmer statt besser.

Hautpflege

Der trockenen Haut fehlt sowohl Fett als auch Feuchtigkeit – deshalb braucht sie tägliche Pflege. Geeignete Pflegeprodukte enthalten ausreichend hautverträgliche Lipide und Feuchthaltefaktoren, darüber hinaus verzichten sie auf allergieauslösende Stoffe und Parfüms. Wie oft Sie Ihr Baby eincremen müssen, hängt von der Hauttrockenheit ab. In der Regel ist zweimal täglich ausreichend.

Kinder mit Ekzemen brauchen häufig zusätzlich eine antientzündliche Behandlung, beispielsweise mit topischen Steroiden in Creme- oder Salbenform, die von einem Kinderarzt oder einem Hautarzt verschrieben werden. Diese Cremes tragen dazu bei, die Entzündung und das Jucken zu lindern. Wenn man sie in Verbindung mit einer guten Hautpflege einsetzt, ist diese Behandlung sehr wirksam.

Weitere hilfreiche Tipps

bei trockener Haut und Ekzemen bestehen beispielsweise darin, einen Luftbefeuchter im Kinderschlafzimmer einzusetzen, Schafwolle und Synthetikfasern in der Kleidung zu vermeiden und duftstofffreie Reinigungsmittel zu verwenden. Statt normaler Seife, die die Haut zusätzlich austrocknet, sollte man milde Waschcremes oder Waschgels verwenden.

Zwar kann man Ekzeme aktuell noch nicht heilen, aber es werden ständig neue Medikamente auf ihre Sicherheit und Wirksamkeit hin untersucht. Außerdem verschwinden Ekzeme bei etwa 60 Prozent aller Babys bis zum dritten Geburtstag, und 75 Prozent aller Kinder sind der Krankheit als Jugendliche entwachsen. 

Mit Ekzemen in Verbindung stehende Erkrankungen


Patienten mit Ekzemen leiden unter Umständen unter weiteren mit trockener Haut in Verbindung stehenden Erkrankungen. Die häufigsten sind:

  • Keratosis pilaris ist eine recht häufige harmlose Erscheinung, bei der sich stecknadelkopfgroße raue Pickelchen vor allem an den Außenseiten der Oberarme, an den Oberschenkeln und bei Säuglingen an den Wangen bilden, die sich anfühlen wie Sandpapier. Die Keratosis pilaris wird tendenziell im Winter schlimmer und im Sommer etwas besser.

  • Pityriasis alba besteht aus hellen Flecken auf den Wangen und fällt meistens am Ende des Sommers besonders auf, weil die betroffenen Hautstellen weniger bräunen als die Haut darum herum. Man vermutet, dass in dem betreffenden Bereich ein leichtes Ekzem ausheilt und deshalb vorübergehend nicht genügend Pigmente gebildet werden.

Diese Hautveränderungen können am besten mit intensiver Hautpflege behandelt werden. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt nach der besten Lösung für Ihr Kind. Die oben genannten Veränderungen können besser werden, wenn das Kind älter wird, aber manche leiden bis ins Erwachsenenalter darunter.

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