Entwicklung von Frühgeborenen

Viele früh geborene Babys haben Schwierigkeiten, wach zu bleiben, Reize mit Augen und Ohren zu verarbeiten und positiv auf Berührungen zu reagieren. Ein Frühchen benötigt ggf. einen Großteil seiner Energie für Essen, Wachstum und die Ausschaltung starker Licht- und Tonreize, sodass nur wenig Energie für soziale Interaktion übrig bleibt.

Die Eltern fühlen sich manchmal unzulänglich, wenn es ihnen nicht gelingt, Augenkontakt herzustellen oder die besondere Bindung zu spüren, die durch positive Reaktionen auf Berührung und gegenseitiges Ansehen entsteht. Sei versichert, dass diese Anfangsschwierigkeiten normal sind.

Lasse dich in deiner Interaktion von deinem Baby leiten.

Vielleicht wendet es zunächst den Blick ab, schläft ein oder wird schlapp, wenn du mit ihm sprichst und es ansiehst. Damit signalisiert dein Baby, dass es noch nicht bereit ist, gleichzeitig zu gucken, zu sprechen und sich zu bewegen. Bedränge es nicht. Zeige ihm einfach nur dein Gesicht. Dann erst ermutige es mit weicher, flüsternder Stimme, deine langsamen Kopfbewegungen mit seinen Augen zu verfolgen. Zuerst aber solltest du die Signale deines Babys respektieren und wegsehen oder ruhig sein. Damit gibst du ihm eine Pause, in der es Kraft für mehr Interaktion schöpfen kann. Mahlzeiten sind für viele Frühgeborene ein schwieriger Moment. Gleichzeitig zu essen, zu schauen und zu hören, erfordert viel Konzentration und Koordination. Ruhe bei den Mahlzeiten ist daher wichtig. Dein Baby signalisiert dir, wann es Anregung verträgt.

Weitere Baby-Tools
566F29C3-7EF2-46EA-A8A6-5F04FBC2A5F6

Baby-Wachstumstabelle

Behalte mit unserem einfachen Hilfsmittel die Größe, das Gewicht und den Kopfumfang deines Babys im Auge und vergleiche die Ergebnisse mit den Durchschnittswerten.

What is your child*
Dies ist ein Pflichtfeld.

Dies ist ein Pflichtfeld.

Dies ist ein Pflichtfeld.

Dies ist ein Pflichtfeld.

Dies ist ein Pflichtfeld.

*Gib die Ergebnisse der letzten Messung deines Babys ein. **Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Die Signale eines Frühchens verstehen

„Ich bin überfordert“-Signale, die anzeigen, dass es einem Frühchen zu schnell geht oder es eine Pause braucht, sind zum Beispiel:

  • Beschleunigung oder Aussetzen der Atmung

  • Hinunterkrümmen (als hätte es einen Stuhlgang)

  • Erblassen oder Erröten der Haut

  • Gähnen

  • Schluckauf

  • Veränderung der Muskelspannung, wie Ausstrecken oder Erschlaffen der Arme oder Beine

  • Plötzliche, ruckartige Bewegungen, Zucken oder Erschrecken

  • Krümmen des Rückens nach hinten

  • Herausstrecken der Zunge

  • Nervosität und Quengelei, die länger anhalten können

  • Abwenden des Blickes bei sozialer Interaktion

  • Einschlafen, obwohl das Baby eigentlich wach sein müsste

„Ich bin bereit“-Signale, die anzeigen, dass ein Baby „gesammelt“ und fähig ist, eintreffende Reize bzw. Informationen zu verarbeiten, sind zum Beispiel:

  • Regelmäßige Atmung

  • Gleichbleiben der Hautfarbe

  • Fließende Bewegungen von Armen und Beinen

  • Ruhige Aufmerksamkeit

  • Ruhiges Blicken auf ein Gesicht oder einen Gegenstand

  • Einschlafen und ungestörtes Schlafen zu angemessenen Zeiten, damit das Baby Energie für das Aufnehmen von Informationen hat, wenn es wieder wach ist

Weitere nützliche Tipps, wie du dein Frühchen unterstützen kannst:

Für eine beruhigende Umgebung sorgen

Eventuell reagiert dein Baby empfindlich auf Licht, Geräusche oder neue Reize, sei also besonders vorsichtig, wenn es müde ist oder versucht, sich auf schwierige Aufgaben wie Essen oder das Zuhören deiner Stimme zu konzentrieren. Berücksichtige, dass bestimmte Orte oder Situationen dein Baby überfordern, und versuche, diese zu vermeiden. Ein einfacher Einkauf im Supermarkt kann für einen sensiblen Säugling ein Übermaß an Reizen bedeuten. Er braucht vielleicht mehr Zeit und Reife, um die dabei auftretende Stimulierung verarbeiten zu können.

Auf den Rhythmus deines Babys achten

Respektiere das Bedürfnis deines Babys, selbst aus dem Schlaf zu erwachen. Zu früh geborene Babys müssen ihren Schlaf-Wach-Rhythmus finden und zugleich mit der Pflege durch ständig wechselnde Personen fertig werden. Achte auf Signale dafür, dass dein Baby zum Spielen bereit ist, gönne ihm aber genug Pausen, wenn es Ruhe oder ein Nickerchen braucht.

Gleichmäßigkeit und Vorhersehbarkeit bieten

Wie die meisten Erwachsenen wollen auch Babys wissen, was als Nächstes kommt. Es nimmt ihnen Angst und hilft ihnen dabei, Erfolge zu erzielen. Sorge für einen regelmäßigen Tagesablauf mit gleich bleibenden Bezugspersonen und lege das Kind stets im gleichen Bett schlafen, um eine strukturierte und vorhersehbare Welt für den Säugling zu schaffen. Das gibt ihm die zum entspannten Erlernen neuer Fertigkeiten erforderliche Sicherheit.

Dein Baby in seinen Bemühungen unterstützen, sich selbst zu helfen

Mit zunehmendem Alter lernt ein Baby, immer mehr Aufgaben selbst zu verrichten, und es freut sich an diesen Erfolgserlebnissen. Auch die kleinsten Errungenschaften, wie Nuckeln an der Hand, um sich selbst zu beruhigen, führen zu Selbstbestätigung und Genugtuung. Ein schwaches Baby braucht möglicherweise zusätzliche Hilfe. Unterstütze z. B. seine Schulter, damit es seine Hand zum Mund führen und leichter daran saugen kann. Oder hilf ihm mit deinem Arm, damit es seine Füße umfassen und mehr Stabilität erzielen kann. Diese kleinen Hilfen haben einen großen Einfluss auf die Leistungen deines Babys.

Den Säugling vorsichtig halten und positionieren

Bemühe dich um ruhige, behutsame Bewegungen, wenn das Kind wach ist. Es kostet Frühchen viel Mühe, sich fließend zu bewegen und die Arme und Beine nicht zu überstrecken oder baumeln zu lassen. Halte dein Kind fest, damit es die Wärme und Unterstützung deines Körpers spürt, oder wickele es in eine Decke ein, bis seine Bewegungen zielgerichteter und kontrollierter werden. Schnelle Bewegungen können Frühgeborenen Probleme bereiten. Du bemerkst in Situationen, in denen das Kind zu schnell bewegt wird oder ihm die Unterstützung der Mutter oder einer Decke fehlt, vielleicht häufig „Ich bin überfordert“-Signale.

Babys haben individuelle Strategien, um sich mit ihrer Umwelt in Einklang zu bringen. Dazu zählen folgende:

  • Greifen nach Decken, deinem Finger oder anderen Gegenständen

  • Umklammern der Füße auf dem Bett

  • Bedecken des Gesichts mit den Händen oder In-Den-Mund-Stecken der Hände

  • Saugen an Schnuller oder Finger

  • Krümmen des Körpers durch Vorwärtsbeugen von Armen und Beinen

Sie sind mit der ganz speziellen Art der Kommunikation deines Babys bald vertraut und kannst ihm dann die Unterstützung geben, die es benötigt, um mit der Umwelt in Kontakt zu treten.

Meine Cookie Auswahl